Für ein gesundes Wohnklima müssen Innenfarben und andere Beschichtungsstoffe für den Innenraum emissionsarm sein.
Die Emissionen von Beschichtungen im Innenraum lassen sich mit standardisierten Prüfkammern gemäß der Europäischen Norm EN 16402, basierend auf der Normenreihe ISO 16000, ermitteln.
Hierzu werden Beschichtungsproben in einen miniaturisierten "Modellraum" eingebracht und in bestimmten Zeiträumen, nach 3, 7 und 28 Tagen, Luftproben entnommen. Flüchtige organische Verbindungen (VOC) werden auf Sorptions-Material gesammelt und mittels Gaschromatographie untersucht. Formaldehyd und Acetaldehyd werden auf Trägermaterial (DNPH-Kartuschen) gesammelt und mittels Flüssigchromatographie analysiert.
Die flüchtigen organischen Verbindungen werden durch Erhitzen der Probe von dem Proberöhrchen auf einen Gaschromatographen überführt. Dort werden die Substanzen auf einer chromatographischen Säule aufgetrennt und anschließend mit einem massenspektrometrischen Detektor nachgewiesen. Mit dieser aufwendigen, aber sehr empfindlichen Methode können komplexe organische Verbindungen identifiziert werden und bis in den Spurenbereich von einem milliardsten Volumenanteil in der Luft (1 ppb bzw. 1,2 µg pro 1 m³ Luft) nachgewiesen werden. Die Emissionen von Produkten für den deutschen Markt werden anschließend nach dem sogenannten AgBB-Schema (AgBB: allgemeiner Ausschuss zur gesundheitlichen