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Endstation Korrosion

Neuer Laborraum für die Prüftechnik des Dr. Robert-Murjahn-Instituts (RMI)

Bereits seit 2012 bietet das Dr. Robert-Murjahn-Institut (RMI) eine kombinierte Korrosionsprüfung für Beschichtungssysteme nach DIN EN ISO 12944-6 an. Die Grundlage der Prüfung ist sowohl die Beanspruchung in einem neutralen Salzsprühnebel nach DIN EN ISO 9227 als auch die Lagerung in einer feuchten Umgebung durch Kondensation von Wasser (DIN EN ISO 6270-1/2). Die erfolgreiche Akkreditierung 2018 komplettierte den Meilenstein des RMI, eine vollumfängliche Kompetenz im Bereich Korrosionsschutz aufzubauen. Sie umfasst nicht nur die verschiedenen Beanspruchungen bzw. Lagerungen, sondern auch eine Reihe von Auswerteverfahren (z.B. quantitative Auswertung des Blasengrads, Gitterschnittprüfung oder mikroskopische Untersuchung der Korrosion am Ritz).

Waren es zu Beginn 2012 nur einzelne Tastversuche, ist die Korrosionsprüfung seit einigen Jahren am RMI nicht mehr wegzudenken. Bereits in der Entwicklungsphase von Produkten hilft sie bei der Auswahl der optimalen Beschichtungen und Werkstoffe, um einen bestmöglichen Korrosionsschutz zu erreichen. „Aufgrund von stetig ansteigenden Prüfungsanfragen unserer Kunden standen wir bereits Anfang 2021 vor der Herausforderung, dass unsere bislang einzige Korrosionskammer auf Wochen im Voraus ausgelastet war“, berichtet Laborleiterin Dr. Vanessa Kaune von der RMI-Prüftechnik. Zudem wuchs der Gedanke, die Korrosionsprüfung um weitere Prüfnormen zu erweitern, um noch mehr Prüfklimata simulieren zu können. Hierzu gehören Standards aus der Automobilbranche (z.B. VDA 621-415) oder der Elektrotechnik (z.B. IEC 68252), bei denen sich Salznebelsprühphasen mit Phasen hoher oder niedriger Temperatur, hoher und niedriger Luftfeuchte und Ruhephasen abwechseln. Der dringende Bedarf nach mehr Prüfkapazität und der Wunsch, das Prüfungsspektrum zu erweitern, führten dazu, dass in der RMI-Prüftechnik im Mai 2022 ein neuer Laborraum für die Korrosionsprüfung fertiggestellt werden konnte. Neben der alten Korrosionskammer findet darin eine neue Prüfkammer Platz, durch die die Prüfkapazität vervielfacht wird und verschiedene Prüfklimata bzw. Klimazyklen aus dem Bereich Korrosionsschutz nachgestellt werden können. „Wir freuen uns sehr, dass wir durch den neuen Laborraum ab sofort noch breiter und flexibler aufgestellt sind“, so Vanessa Kaune.